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Psychotherapie |
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Geh in Dich,
wenn es Dir nicht zu weit ist! |
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Eine Definition
von Achtsamkeit |
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Achtsamkeit bedeutet,
auf eine bestimmte Art aufmerksam zu sein:
bewusst,
im gegenwärtigen Augenblick
und ohne zu bewerten. |
Jon
Kabat-Zinn |
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"Nur was du selber praktizierst
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solltest du vermitteln."
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Günter
Schallenmüller |
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Glossar
ABC der Psychiatrie - Wichtige Begriffe kurz
erklärt.
A
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F
G
H
I
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M
N
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X
Y
Z
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A
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Abhängigkeit
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Die Abhängigkeit eines Menschen,
umgangssprachlich auch Sucht genannt, zeigt sich im unbezwingbaren
Verlangen nach einer bestimmten Substanz (stoffgebunden) oder
Verhaltensweise (stoffungebunden). Durch die Einnahme eines Stoffes
möchte der Betroffene sich besser fühlen oder ein Missempfinden
beseitigen. Bei einer stoffgebundenen Abhängigkeit hat ein Mensch den
Drang, eine bestimmte Tätigkeit auszuüben: zum Beispiel spielen, essen,
putzen, arbeiten oder einkaufen. Etwa fünf Prozent aller Deutschen sind
stoffgebunden abhängig, die meisten von einer legal verfügbaren Substanz
wie Alkohol oder Medikamenten: Rund 2,5 Millionen der Deutschen sind
alkoholabhängig und 1,4 Millionen medikamenten-abhängig, dagegen sind
lediglich 120.000 von einer illegalen Droge wie zum Beispiel Kokain
abhängig. |
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ADHS
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ADHS ist die Abkürzung für
Aufmerksamkeitsdefizit- Hyperaktivitätsstörung. Sie macht sich
vorwiegend im Kindesalter bemerkbar. Etwa drei bis zehn Prozent der
Kinder sind davon betroffen. Wesentliches Merkmal ist die Störung der
Aufmerksamkeit, die nicht dem Stand der Entwicklung des jeweiligen
Kindes entspricht. Das heißt, ein Kind reagiert sehr impulsiv und lässt
sich leicht ablenken, weil seine Aufmerksamkeit immer wieder von etwas
anderem in Anspruch genommen wird. Die Kinder haben Lernschwierigkeiten,
Probleme mit der Konzentration und der Disziplin. Sie spielen nur selten
mit Gleichaltrigen und beschäftigen sich lieber mit Jüngeren. Sie können
nur begrenzte Zeit zuhören und machen in Tests viele
Flüchtigkeitsfehler. Ihre intellektuellen Fähigkeiten werden deshalb oft
unterschätzt. Häufig haben die Kinder gleichzeitig ein starkes
Verlangen, sich zu bewegen. Es fällt ihnen schwer, ruhig sitzen zu
bleiben, sie sind geschickt beim Rennen und Klettern. Dabei sind sie
furchtloser, als es ihrer Entwicklung entspricht. In Phasen, in denen
sie sich ohnehin viel bewegen, zum Beispiel im Sommer, ist ihr
Bewegungsdrang weniger stark ausgeprägt. Trotz der intensiven
körperlichen Betätigung habe die Kinder ein eher geringeres
Schlafbedürfnis. |
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Aggression
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Aggressionen sind Verhaltensweisen eines
Menschen, die oft auch anderen schaden und mit negativen und
destruktiven Gedanken einher gehen können. Aggressionen und damit die
Bereitschaft zur Gewalt nimmt in unserer Gesellschaft ganz allgemein zu.
Die Mehrheit der gewalttätigen Menschen ist nicht psychisch krank.
Psychisch kranke und gestörte Menschen sind nicht häufiger gewalttätig
als andere, auch wenn spektakuläre Medienberichte in der Öffentlichkeit
ein anderes Bild entstehen lassen. Allerdings sind manche
psychiatrischen Erkrankungen wie die paranoiden schizophrenen Psychosen
(Schizophrenie) mit einem erhöhten Risiko für Gewalttaten verbunden. |
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Alkoholismus
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Alkoholismus,
die Abhängigkeit von Alkohol, ist in Deutschland die häufigste
Suchterkrankung. Etwa zweieinhalb Millionen Deutsche, das entspricht
circa drei Prozent der Bevölkerung, sind alkoholabhängig, Männer sechs-
bis siebenmal häufiger als Frauen. Bei Alkoholikern beeinflusst Alkohol
den Tagesablauf und das soziale Leben drastisch. Alkohol beeinträchtigt
die körperliche und geistige Gesundheit, die Beziehungen zu anderen
Menschen, das Sozialleben und die Arbeit. Der plötzliche Entzug der
Droge kann zu dramatischen Entzugserscheinungen führen (Delir).
Alkoholismus wird häufig von Ärzten übersehen, viele Betroffene leugnen
ihr Trinken auch bei direkter Nachfrage. Alkoholiker werden auf
speziellen Suchtstationen eines Krankenhauses behandelt. Die Therapie
beginnt immer mit einem Alkoholentzug. Das Ziel ist völlige Abstinenz,
nicht das kontrollierte Trinken. Eine Entgiftung dauert wenige Wochen,
dabei müssen alle Körperfunktionen medizinisch überwacht werden.
Anschließend erfolgt die Entwöhnung, die eigentliche Suchttherapie. In
dieser Zeit werden die Betroffenen etwas zwei bis sechs Monate in
speziellen Fachkliniken behandelt. Vor allem mithilfe einer
Psychotherapie lernen sie dort, ihre Sucht zu bewältigen. Das soziale
Umfeld der Alkolabhängigen, ihre Partner, und Angehörige werden meist in
die Therapie mit einbezogen. Dennoch ist die Gefahr eines Rückfalls sehr
groß, höchstens 50 Prozent gelingt eine dauerhafte Abstinenz. |
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Alzheimer-Krankheit
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Die Alzheimer-Krankheit ist eine
fortschreitende Erkrankung des Gehirns. Sie beginnt meist im sechsten
bis siebten Lebensjahrzehnt und entwickelt sich langsam schleichend. Die
ersten Anzeichen sind scheinbar zufällige Vergesslichkeit, später kommen
Denk- und Wahrnehmungsstörungen hinzu, dann der Verlust der
Urteilsfähigkeit, Störungen des komplexen Denkens und
Koordinationsstörungen bis hin zum Verlust des Wissens um die eigene
Person. |
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Amnesie
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Eine Amnesie ist die Beeinträchtigung der
Erinnerungsfähigkeit. Sie wird verursacht durch eine vorübergehende oder
andauernde Erkrankung bestimmter Hirnregionen, die für Erinnerungen oder
deren Verarbeitung zuständig sind. |
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Angst
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Angst ist ein
menschliches Gefühl, das zum Leben dazugehört. Sie stellt sich ein, wenn
eine Gefahr erwartet wird, auf die sich die Psyche vorbereitet. Sie ist
eines der menschlichsten und häufigsten Gefühle. Angststörungen gehören
zu den meist verbreiteten seelischen Erkrankungen unserer Zeit. Die
genaue wissenschaftliche Definition ist jedoch schwierig. Auch für die
Einteilung verschiedener Arten von Angst gibt es zahlreiche
wissenschaftliche Versuche. Angst wird begrifflich nicht immer scharf
von Furcht und Schreck unterschieden. Sie kann sich auf einen bestimmten
Gegenstand richten (Furcht) oder unbestimmt bleiben. Angst ist ein
Ausdruck äußerer und innerer seelischer Bedrohung. Sie reicht von
einfachem Erschrecken, das in einer Situation angemessen und sinnvoll
ist, bis hin zu einer scheinbar sinnlosen, alles beherrschenden
Existenzangst. Zu den wichtigsten Angstformen gehört die Panikattacke.
Bei heftiger Angst oder bei Panikattacken leiden die Betroffenen vor
allem unter körperlichen Beschwerden. Häufig kommt ein Gefühl der
Benommenheit oder Unwirklichkeit hinzu. Manchmal leiden die Betroffenen
unter den körperlichen Erscheinungen, ohne sich der Angst bewusst zu
sein. Unter krankhafter Angst leiden Patienten bei nahezu allen
Psychosen wie bei Schizophrenie, manisch - depressiven Erkrankungen
(Manie/Depression), Neurosen und manchmal auch bei körperlichen
Erkrankungen wie Asthma oder Engegefühl des Herzens (Angina Pectoris). |
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Anpassungs- und Belastungsstörungen
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Eine Anpassungs- und Belastungsstörung ist
eine mögliche Reaktion auf ein belastendes Ereignis wie zum Beispiel
einen Todesfall, eine Trennung oder eine schwere Erkrankung. Die
Betroffenen leiden sehr unter dem Ereignis und sind emotional stark
beeinträchtigt. Häufig kämpfen sie mit depressiven Verstimmungen und
Ängsten. Viele sind davon überzeugt, dass sie alltäglichen Situationen
und Anforderungen nicht mehr gewachsen sind. |
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Autismus
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Autismus ist
eine Entwicklungsstörung, die das Verhalten, das Sozialleben und die
Kommunikation beeinflusst. Das Krankheitsbild ist nicht einheitlich,
Autismus in der frühen Kindheit und bei Erwachsenen unterscheiden sich.
Autistischer Rückzug in das eigene Innenleben kommt auch als ganz
normaler Charakterzug in unterschiedlicher Ausprägung vor, außerdem
findet er sich bei Menschen mit Neurosen, Persönlichkeitsstörungen und
Schizophrenie. Menschen mit Autismus können Außenreize nicht nach Bedarf
unterdrücken, sondern sind einer ständigen Informationsflut hilflos
ausgesetzt. Für sie bleibt alles immer neu, Stunde für Stunde. Sie sind
überfordert und verängstigt. Deshalb fehlt ihnen die Fähigkeit zur
Anpassung, wie sie der moderne Alltag erfordert. Wenn sich etwas zu
verändern droht, geraten sie in Angst und Panik. Autisten gelten als
schweigsam und still. Die Betroffenen leben in einer eigenen Gedanken-
und Vorstellungswelt und scheinen in ihrer gefühlsmäßigen Leere völlig
unbeeinflussbar. Manche haben überdurchschnittliche Begabungen, ihre
Fähigkeit zu abstraktem und logischem Denken ist außergewöhnlich stark
ausgeprägt. Beim frühkindlichen Autismus fällt vor allem eine Störung
der Sprachentwicklung auf. Autistische Kinder können zwar sprechen,
haben aber oft kein Interesse oder keinen Bedarf an einer
Sprachentwicklung. Bei autistischen Kindern ist eine frühzeitige
Diagnose schwierig. In Selbsthilfegruppen können sich Angehörige
gegenseitig mit Rat und Tat unterstützen. |
B
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Baby-Blues
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Mit der umgangssprachlichen Bezeichnung
"Baby-Blues" ist ein kurzfristiges Stimmungstief nach der Geburt
gemeint. Es tritt bei 50 - 80 Prozent der jungen Mütter in den ersten
zehn Tagen nach der Entbindung auf und hält meist drei bis fünf Tage an.
Charakteristisch sind Traurigkeit, häufiges Weinen, Erschöpfung,
Ängstlichkeit, Reizbarkeit, Schlaf- und Ruhelosigkeit,
Stimmungsschwankungen und Konzentrationsschwierigkeiten. Die Symptome
verschwinden in kurzer Zeit meist ganz von von selbst. In
Ausnahmezuständen hält der Zustand länger als zwei Wochen an, dann kann
sich daraus eine so genannte Wochenbettdepression entwickeln. Manchmal
kommen Ängste hinzu, die sich um das Wohlergehen des Babys drehen. Die
schwerste Form der psychischen Störung einer Mutter nach der Geburt ist
die so genannte Postpartale Psychose. |
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Bezugsperson/ Bezugspflege
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Die pflegerische Betreuung in einer
psychiatrischen oder psychosomatischen Klinik ist in der Regel in Form
eines Bezugspflegesystems organisiert. Das bedeutet, dass ein Mitglied
des Pflegeteams als fester Ansprechpartner für den Patienten zur
Verfügung steht. Dadurch kann fast immer ein persönlicher,
vertrauensvoller Kontakt zum Patienten aufgebaut werden.
Der erste Kontakt zur Bezugsperson findet beim pflegerischen
Aufnahmegespräche statt. Hier erhält der Patient erste Informationen
über das Behandlungskonzept und die Therapieangebote der Station.
Während der folgenden Behandlungszeit ist die Bezugsperson ständiger
Ansprechpartner für persönliche Sorgen und Probleme des Patienten sowie
für Fragen im Rahmen der Therapie. Die Bezugspflegeperson ist ein
wichtiger Ansprechpartner für alle an der Behandlung Beteiligten. Je
nach Konzept und Aufgabe der Station können auch Personen aus anderen
Berufsgruppen als Bezugspersonen fungieren, zum Beispiel Ärzte,
Psychologen, Sozialpädagogen, usw. |
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Borderline-Störung
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Die Borderline - Störung ist vielschichtig und
ihre Auswirkungen sind beschwerlich bis zermürbend - nicht nur für den
Patienten, sondern auch für das nähere und sogar weitere Umfeld. Die
Betroffenen schwanken zwischen Gut und Böse, sie spalten auch ihre
zwischenmenschlichen Beziehungen in gute und böse. Menschen, die sie in
einem Moment idealisieren und verklären, verdammen und entwerten sie im
nächsten. Ihre Stimmung schwankt extrem, sie sind für ihre Mitmenschen
kaum berechenbar.
Patienten mit Borderline - Störung neigen dazu dazu, sich selbst zu
schädigen, zum Beispiel durch Alkohol-, Nikotin- oder Drogenmissbrauch,
oder auch durch ruinöses Glücksspiel. Selbstbeschädigende Handlungen
können bis zur Selbstverstümmelung oder Selbsttötung gehen.
Charakteristisch ist eine hochgradige Empfindlichkeit gegen Kritik, aber
auch chronische Gereiztheit, Zorn, Wut oder Erregungszustände.
Eine Borderline - Störung ist in der Regel langwierig bis chronisch, die
Heilungsaussichten sind eher ungünstig. Die erfolgsversprechendste
Behandlung ist eine Kombination aus stützender, begleitender
Psychotherapie, pädagogischen Bemühungen und medikamentöser Behandlung. |
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Bulimie
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Bulimie ist eine Essstörung, die von den
Betroffenen selbst oft als "Fress- und Kotzsucht" genannt wird. In
erster Linie sind junge Frauen und Mädchen betroffen. Während einer
Essattacke werden Unmengen von Nahrungsmitteln verschlungen, um sie kurz
danach oft heimlich wieder zu erbrechen. Die Umgebung nimmt diese
Krankheit in der Regel nicht wahr. Die Betroffenen werden meist mit
einer Psychotherapie behandelt, die bei rund 40 % zum Erfolg führt.
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Burn-out-Syndrom
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Burnout - Syndrom ist ein
populärmedizinischer Begriff. Er beschreibt einen Zustand, in dem sich
ein Mensch ausgebrannt fühlt. Besonders häufig sind Personen aus Berufen
betroffen, die mit anderen Menschen arbeiten und diesen helfen. Die
Betroffenen fühlen sich resigniert, hoffnungslos und hilflos, sie
begeistern sich nicht mehr für ihre Arbeit und empfinden keine
Lebensfreude mehr. Der Zustand ist meist nicht die Folge einzelner
Negativ-Erlebnisse, sondern steht am Ende einer schleichenden seelischen
oder zwischenmenschlichen Auszehrung. Nicht selten sind diejenigen
betroffen, die beim Berufseinstieg besonders begeisterungsfähig und
idealistisch waren. Einem Burnout - Syndrom wird vorgebeugt durch
dosiertes Engagement. Für die Behandlung ist es wichtig, dass Betroffene
die Symptome des Burnout - Symptoms rechtzeitig erkennen und bereit sind
etwas zu ändern. Sie sollten ihre Tätigkeit verändern oder sie anders
organisieren, sich außerdem verstärkt anderen Interessen zuwenden, die
nicht den Beruf betreffen, Entspannungsverfahren wie Autogenes Training
oder Yoga erlernen und im Berufsalltag häufiger Tätigkeiten ausüben, die
gefühlsmäßig weniger belastend sind.
Burnout - Syndrome werden in unserer Gesellschaft immer häufiger
beobachtet. Hinter einem Burnout - Syndrom steckt häufig eine depressive
Verstimmung bis hin zu einer Depression, die als Krankheit zu betrachten
und behandeln ist. |
C
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Compliance
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Compliance bezeichnet die Therapietreue
eines Patienten und bezieht sich zum Beispiel auf die Zuverlässigkeit
bei der Einnahme von Medikamenten. Sie hängt von vielen Faktoren wie
Alter, Geschlecht und Persönlichkeit eines Menschen, aber auch von den
Nebenwirkungen des Medikaments und von der Überzeugungskraft der Arztes
ab. |
D
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Delir
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Das Delir ist eine gemischte psychiatrisch -
neurologisch - vegetative Störung, die durch eine starke Trübung des
Bewusstseins gekennzeichnet ist. Die Betroffenen verlieren völlig die
Orientierung über Ort und Zeit, sie sind sehr ängstlich und unruhig. Oft
leiden sie unter optischen Halluzinationen (zum Beispiel sehen sie
sprichwörtlich "weiße Mäuse"). Ein Delir hält meist einige Tage an. Bei
einigen Betroffenen bleiben überdauernde Störungen des Gedächtnisses
bestehen. Die Ursachen sind sehr verschieden, zum Beispiel kann es bei
Fieber zum Delir kommen. Am häufigsten ist das Alkoholdelir, das
sogenannte Delirium tremens. Es tritt bei rund 15 Prozent aller
Alkoholiker auf, denen nach mehrjährigem Alkoholismus plötzlich der
Alkoholkonsum unterbrochen oder beendet wird. Neben den oben benannten
Anzeichen finden sich erhebliche körperliche Beeinträchtigungen wie
Herzrasen sowie starkes Zittern, im Volksmund auch '"Mandolinenfieber"
genannt. Ein Alkoholdelir muss im Krankenhaus behandelt werden, es
tritt oft auf, wenn ein Entzug nicht auf einer Suchtstation durchgeführt
wird. Das Alkoholdelir ist lebensbedrohlich, die Patienten müssen
intensiv überwacht und gepflegt werden. Zu Beginn des Delirs müssen vor
allem die lebenswichtigen Körperfunktionen aufrecht erhalten werden, was
hauptsächlich durch Medikamente gelingt. Nach zwei bis fünf Tagen ist
die kritische Zeit überstanden, danach sollte eine Therapie der
Suchterkrankung folgen. |
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Demenz
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Durch die allgemein gestiegene
Lebenserwartung hat die Zahl alter Menschen deutlich zugenommen. Damit
nehmen auch Krankheiten zu, die vor allem im Alter auftreten wie z.B.
die sogenannte Demenz: Von den über 65-jährigen erkranken fünf bis
sieben Prozent an einer Demenz, einem geistigen Zerfall. Davon wiederum
leiden 30 bis40 Prozent an Demenz infolge der Alzheimer - Krankheit. In
Deutschland sind rund eine Million Menschen betroffen, mit wachsender
Tendenz. Die psychischen Folgen einer Demenz sind oft schwerwiegend, die
Betroffenen verlieren ihre Fähigkeit zu denken, ihre Sprache und ihre
Orientierung. Der damit verbunden Verfall der Persönlichkeit ist
besonders für die Angehörigen eine große Belastung. Bis heute ist keine
überdauernde, wirksame Behandlung möglich. Nur bestimmte
Folgeerscheinungen können mit Medikamenten gemildert werden. Wird ein
Betroffener im Krankenhaus gepflegt, dann sollten vor allem die
grundlegenden Lebensfunktionen und -bedürfnisse erhalten bleiben. Der
Versuch, psychische Restfunktionen zu aktivieren, ist oft die einzige
Möglichkeit, gegen das Fortschreiten der Krankheit anzukämpfen. |
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Depression
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Eine Depression ist eine psychische
Krankheit. Sie darf nicht mit depressiven Verstimmungen oder der Trauer
nach einem Schicksalsschlag verwechselt werden. Die Zahl der Betroffenen
wird in Deutschland auf rund vier Millionen (fast 5 Prozent) geschätzt.
Sie leiden unter einer depressiven Psychose oder Melancholie, oft
kombiniert mit einer Manie. Schwere Depressionen kommen auch als
Begleiterscheinungen anderer Krankheiten wie zum Beispiel einer
Schizophrenie vor, sie sind dann jedoch in Zusammenhang mit dieser
Krankheit zu sehen.
Eine Depression führt in der Regel zu ausgeprägten Antriebs- und
Interesselosigkeit und einem Gefühl der Gefühllosigkeit". Den
Betroffenen erscheint alles sinnlos, ihnen macht nichts mehr Freude, sie
neigen zum Grübeln und sind oft entscheidungsunfähig. Körperliche
Krankheitsanzeichen sind diffuse Schmerzen, schwere Schlafstörungen,
Appetitlosigkeit und sexuelle Störungen. Patienten mit schweren
Depressionen werden in der Regel im Krankenhaus behandelt, um sie von
allen Verpflichtungen zu entlasten. Das ist bei einer Depression
besonders wichtig, auch um die Gefahr der Selbsttötung zu vermindern.
Die Patienten werden meist mit Antidepressiva (Psychopharmaka)
behandelt, auch Schlafentzug und eine Lichttherapie wirken heilsam. Am
wichtigsten sind psycho- und soziotherapeutische Maßnahmen
(Psychotherapie) und der Kontakt zu einer Bezugsperson. |
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Drogen
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Die Bezeichnung "Drogen" bezieht sich ganz
allgemein auf Erzeugnisse tierischer, pflanzlicher oder synthetischer
Herstellung, die als Arzneimittel verwendbar sind. Im allgemeinen
Sprachgebrauch sind damit jedoch meist illegale Drogen gemeint wie
Heroin, Kokain, LSD und Haschisch. Auch legal erhältliche Stoffe wie
Alkohol, Schnüffelstoffe zum Beispiel in Klebstoffen und Nikotin gehören
zu den Drogen, die aber nicht dem Betäubungsmittelgesetz unterliegen.
Diese Substanzen verbindet ihre Eigenschaft, einen Rausch erzeugen zu
können. Sie bewirken eine veränderte Wahrnehmung des eigenen Selbst und
der Umwelt, die meist als angenehm empfunden wird. Seit einigen Jahren
werden immer wieder neue Drogen durch geringfügige Abwandlungen schon
bekannter Rauschmittel hergestellt, die in den Medien als
"Designer-Drogen" bezeichnet werden, so zum Beispiel Ecstasy. Der
Missbrauch von Drogen ist häufig verbunden mit körperlicher und / oder
seelischer Abhängigkeit. Drogenmissbrauch ist jedoch nicht immer
Ausdruck einer Abhängigkeit, er kann auch ein Ausdruck neurotischen
Verhaltens sein. |
E
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Elektrokrampftherapie
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Bei einer Elektrokrampftherapie (EKT) wird
durch eine kurze elektrische Reizung ein Krampfanfall im Gehirn
ausgelöst, der einem epileptischen Anfall gleicht. Dabei erhält ein
Patient in Narkose über Elektroden an den Schläfen eine genau dosierte
Strommenge. Dem Krampfanfall folgt meist ein kurzer Schlaf.
Komplikationen bei der Behandlung sind sehr selten. Gelegentlich leidet
der Behandelte unter leichten Gedächtnisstörungen, die jedoch bald
wieder verschwinden.
Die EKT entstand zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts und wurde bei
fast allen psychiatrischen Krankheiten angewandt. Seit es wirkungsvolle
Medikamente (Psychopharmaka) gibt, wird ihre Anwendung immer seltener.
Heute ist diese Therapie manchmal die letzte Möglichkeit, sehr schwere,
land andauernde Psychosen zu heilen. Für bestimmte Formen der Depression
und Schizophrenie, die sich trotz Medikamente nicht bessern, ist die EKT
oft die letzte, aussichtsreiche Behandlungsmöglichkeit. In vielen Fällen
rückt ein Patient nur nach einer Behandlung mit einer EKT von seinem
Wusch ab, sich selber zu töten. Bei einer bestimmten Form der
Schizophrenie kann die EKT sogar lebensrettend sein. |
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Entgiftung / Entzug
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Bei einem Entzug wird dem Körper eines
Menschen ein Stoff entzogen, den dieser meist zur Befriedigung seiner
Abhängigkeit zuvor regelmäßig eingenommen hat. Meist leiden die
Betroffenen unter starken Entzugserscheinungen, sodass sie in einem
Krankenhaus intensiv betreut werden müssen. Die körperliche Entgiftung
ist bei einer Abhängigkeit nur der erste Behandlungsteil, der wenige
Tage dauert. Im "qualifizierten Entzug" einer suchttherapeutischen
Klinik wird der körperliche Entzug durch eine Motivationsbehandlung
ergänzt, bei welcher der Betroffene Informationen erhält und zu einer
weiterführenden Behandlung motiviert wird.
Danach folgt die zeitlich längere Phase der Entwöhnungsbehandlung, in
der die Betroffenen ihre körperliche und psychische Abhängigkeit
überwinden. |
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Entwöhnung
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Um seine Abhängigkeit zu überwinden,
benötigt ein suchtkranker Patient oft nach einer Entgiftung eine Phase
der Entwöhnung, die meist zwischen zwei und sechs Monaten dauert. Dabei
verzichtet er auf sein gewohntes Sucht- und Genussmittel, um sich aus
alten Gewohnheiten zu lösen und ein Leben ohne Suchtmittel aufzubauen.
Erst nach Monaten klingen die körperlichen Begleiterscheinungen einer
Drogenabhängigkeit ab. Dazu gehören Störungen unwillkürlicher
Körperfunktionen wie Atmung, Blutdruck und Verdauung, aber auch
Schlafstörungen und Gewichtsverlust. Häufig benötigt ein Süchtiger nach
der Entwöhnung weitere sechs Monate, um sich in seinem drogenfreien
Leben zu stabilisieren. |
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Epilepsie
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Die Epilepsie
ist ein so genanntes Anfallsleiden, das früher auch Fallsucht genannt
wurde. Rund 0,5 bis ein Prozent der Bevölkerung ist davon betroffen. Die
Krankheit äußert sich vor allem in immer wiederkehrenden epileptischen
Anfällen, die durch kurschlussartige Vorgänge im Gehirn ausgelöst
werden. Bei einem sogenannten großen Anfall, nach dem Französischen auch
"grand mal" genannt, kommt es zur blitzartiger Bewusstlosigkeit. Dabei
stürzt der Betroffene zu Boden, der ganze Körper verkrampft und
schüttelt sich heftig. Ein solcher Anfall kann ein bis zwei Minuten
dauern. Trotz des dramatischen Verlaufs erholt sich der Betreffende nach
kurzer Zeit, doch beim Sturz kann er sich schwere Verletzungen zuziehen.
Auslöser für die Anfälle können äußere Umstände sein wie Fieber,
Sonnenbestrahlung oder Vergiftungen, oder auch eine krampfhafte
Veränderung im Gehirn. Begleiterscheinungen der Krankheit ist die so
genannte epileptische Wesensveränderung, von der etwas die Hälfte der
Epileptiker betroffen sind: Ihr Denken wird zähflüssig, sie werden
umständlich und weitschweifig, wiederholen sich immer wieder und können
sich auf nichts Neues einlassen. Behandelt wird die Epilepsie vor allem
mit Medikamenten, die Anfälle verhindern sollen. Siebzig bis neunzig
Prozent der Kranken bleiben durch Medikamente von Anfällen verschont.
Patienten mit einer Epilepsie sollten regelmäßig in einer Klinik
untersucht werden, um einen ungünstigen Verlauf der Krankheit zu
verhindern. |
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Essstörungen
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Seit einigen Jahren nehmen Essstörungen wie
Magersucht (Anorexie) und Bulimie in der Bevölkerung zu. Rund ein
Prozent der Mädchen leiden in ihrer Jugend unter Magersucht, etwa zwei
Prozent der Deutschen sind von Bulimie betroffen. Patientinnen mit
Essstörungen werden meist in klinischen Einheiten behandelt, die sich
darauf spezialisiert haben. Von Essstörungen sind rund fünf Millionen
Menschen in Deutschland betroffen, Tendenz steigend. |
F
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G
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Gerontopsychiatrie
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Mit Gerontopsychiatrie wird ein Teilgebiet
der Psychiatrie bezeichnet, das sich mit den psychischen Erkrankungen
älterer Menschen beschäftigt. |
H
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Halluzinationen
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Halluzinationen und Wahnideen gelten neben
anderen Symptomen als wichtige Anzeichen einer Psychose. Halluzinationen
sind Scheinwahrnehmungen, das heißt, die Betroffenen haben
Sinneswahrnehmungen, die nicht der Realität entsprechen. Sie hören zum
Beispiel Stimmen, reichen Gras, sehen und fühlen kleine Tiere. Diese
Wahrnehmungen empfinden die Betreffenden als so real, dass es sinnlos
ist, sie von anderem zu überzeugen zu wollen. Halluzinationen kommen
häufig vor bei Schizophrenie und beim Delir. |
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Hirnorganisches Psychosyndrom (HOPS)
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Die Bezeichnung "hirnorganisches
Psychosyndrom", abgekürzt HOPS, ist ein Sammelbegriff für seelische und
psychosoziale Störungen als Folge von organischen Hirnveränderungen.
Ursachen können z. B. eine Hirngefäßverkalkung sein, ein Unfall mit
Kopfverletzung, ein Hirntumor oder auch Erkrankungen. Am häufigsten
tritt ein hirnorganisches Psychosyndrom als Folge der Alzheimer -
Krankheit oder einer Demenz auf, die von Durchblutungsstörungen
verursacht wurde. Viele Betroffene leben trotz ausgeprägter
hirnorganischer Veränderungen ganz unauffällig, da sie von ihrem
sozialen Umfeld unterstützt werden. Das empfindliche seelische und
körperliche Gleichgewicht kann jedoch durch belastende Veränderungen ins
Wanken geraten. Belastende Veränderungen können zum Beispiel Heim- und
Klinikaufenthalte sein oder ein Wohnungswechsel, aber auch Vereinsamung,
der Tod eines nahen Angehörigen oder Operationen. Charakteristisch für
ein hirnorganisches Psychosyndrom sind Beeinträchtigungen des
Gedächtnisses für neue und alte Erinnerungen, Störungen des
Auffassungsvermögens und der Konzentrationsfähigkeit, Einschränkungen
der Kritik- und Urteilsfähigkeit oder auch Störungen in der Einordnung
von Zeit und Raum. |
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Hospitalismus
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Hospitalismus ist der Oberbegriff für die
psychischen und physischen Schäden, die ein Mensch durch einen über
Jahre dauernden Krankenhaus- oder Heimaufenthalt erleiden kann. Früher
wurde dies häufiger beobachtet. Die Menschen hatten keine Interessen
mehr, lebten lethargisch in den Tag hinein. Heute wird die Entwicklung
von Hospilatismus - Schäden frühzeitig durch sozio- und milieu-
therapeutische, aktivierende Maßnahmen entgegengewirkt. |
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Hysterie
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Hysterie ist ein veralteter Begriff mit zwei
unterschiedlichen Bedeutungen. Einerseits wurde darunter eine
neurotische Störung verstanden, die sich durch körperliche Beschwerden
ohne organische Ursachen bemerkbar macht. Zu den Beschwerden gehören
beispielsweise Gehstörungen, Bewegungsstörungen, Lähmungen,
Gefühlsstörungen, Ausfall der Sinnesorgane wie Blindheit und Taubheit.
Diese Krankheitsbilder werden heute den dissoziativen Störungen
zugeordnet. Zum anderen wurde so eine Persönlichkeitsstruktur
bezeichnet, die typischerweise mit bestimmten Charaktereigenschaften
verbunden ist wie Ich-Bezogenheit, Geltungsbedürftigkeit, Kindlichkeit
und Unreife. Das Wort "hysterisch" wurde außerhalb der Wissenschaft
häufig auf Simulanten, Phantasten und zu exaltiertem Auftreten neigenden
Menschen pauschal angewandt, deshalb ist es in der Fachsprache durch "histrionische
Persönlichkeit" ersetzt worden- |
I
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J
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K
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Kinder- und Jugend psychiatrie
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Die Kinder- und Jugendpsychiatrie und
Psychotherapie ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich mit
psychischen Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen beschäftigt. Dazu
gehören beispielsweise die Erkennung, Behandlung, Prävention und
Rehabilitation von Erkrankungen oder Störungen, die psychisch und
psychosomatisch sein können, entwicklungsbedingt oder auch neurologisch.
Aber auch psychische und soziale Verhaltens-auffälligkeiten werden von
Kinder- und Jugendpsychiatern behandelt. Sie arbeiten häufig mit Kinder-
und Jugendexperten anderer Fachgebiete zusammen wie mit Kinderärzten,
Lehrern und Erziehern.
Das Bild der Kinder- und Jugendpsychiatrie in der Öffentlichkeit ist
derzeit von der häufig auftretenden Erkrankung ADHS
und ihrer Behandlung mit dem Medikament Ritalin geprägt. Doch viele
andere Erkrankungen wie Autismus, Angst- und Persönlichkeitsstörungen
und natürlich die sehr vielschichtigen Probleme der Pubertät spielen
eine große Rolle. |
L
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Lichttherapie
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Vor allem die SAD
(saisonabhängige Depression, Winterdepression) kann sehr erfolgreich mit
hellem Licht behandelt werden. Aber auch Depressionen mit anderer
Ursache sowie gesunde Menschen profitieren deutlich von einer
Lichttherapie. Dabei wird das Sonnenlicht oder das Licht heller
Therapielampen über das Auge des Patienten aufgenommen und über den
Sehnerv zur Inneren Uhr im Gehirn, dem SCN (nucleus suprachiamaticus),
geleitet, wo dann verschiedene Gehirnbotenstoffe ausgeschüttet werden.
Nach etwa vier Tagen geht es dem Patienten deutlich besser. Schlaf,
Stimmung und Antrieb werden normalisiert, die depressiven Symptome
nehmen deutlich ab oder verschwinden. |
M
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Magersucht / Anorexie
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Von Magersucht (Anorexie) sind vor allem
junge Frauen und Mädchen betroffen. Sie halten sich für zu dick oder
haben große Angst davor, dick zu werden, auch wenn sie bereits
erhebliches Untergewicht haben. Die Betroffenen weigern sich zu essen,
obwohl sie nicht unter Appetitlosigkeit leiden. Sie haben einen starken
Drang sich zu bewegen, manche treiben exzessiv Sport. Sie reduzieren ihr
Körpergewicht immer weiter durch Abführmittel und Appetitzügler und
essen immer weniger. Magersucht nimmt nicht selten einen sehr
dramatischen Verlauf. Die Patientinnen magern völlig ab, manchmal bis
auf 25 Kilogramm, einige sterben. Für die Familie oder Freunde ist das
Verhalten unbegreiflich. Die Betroffenen sehen zu Beginn nicht ein, dass
sie krank sind, meist werden sie erst nach Monaten oder Jahren
behandelt. Im Krankenhaus müssen die völlig abgemagerten Patientinnen
vor allem wieder an Gewicht zunehmen und zu Kräften kommen, manchmal
muss Zwang angewandt werden, wenn sie die Nahrung weiterhin verweigern. |
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Manie
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Eine Manie tritt selten alleine auf. Meist
durchleben Betroffene abwechselnd eine Phase gehobener Stimmung (Manie)
und eine Phase niedergedrückter Stimmung (Depression). Von dieser
sogenannten Zyklothymie sind in Deutschland knapp fünf Prozent der
Bevölkerung betroffen. In der manischen Phase erleben die Betreffenden
eine krankhafte Hochstimmung, die mit der tatsächlichen Situation nichts
zu tun hat. Ihre grundlose Heiterkeit kann in Gereiztheit und
Aggressivität umschlagen, häufiger sind aber Distanzlosigkeit,
Ablenkbarkeit und Selbstüberschätzung. Manchmal kommt es zu Wahnideen
oder Halluzinationen. Die Manie ist für die Betroffenen meist angenehm,
deshalb sehen sie oft nicht ein, dass sie krank sind. Das kann die
Behandlung anfangs sehr erschweren. Betroffene haben häufig den Drang zu
reden und zu schreiben, sie telefonieren ständig, reisen ziellos umher
oder verfallen einem Kaufrausch. Nicht selten müssen sie zur Behandlung
in eine psychiatrische Klinik zwangseingewiesen werden, um
verhängnisvolle Konsequenzen für die Partnerschaft, den Beruf und die
Familie zu vermeiden. Häufig kann eine Behandlung auf einer
geschlossenen Station nicht umgangen werden. Dort sind die Patienten am
ehesten von störenden Außenreizen abgeschirmt. Die Betreffenden werden
zunächst mit Medikamenten behandelt, sehr wichtig ist aber auch ein
gleich bleibender freundlich - zurückhaltender Kontakt zu
Therapeuten und Pflegepersonal. |
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Mobbing
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Der Begriff Mobbing kommt aus dem Englischen
und steht für bedrängen, über jemand herfallen. Im deutschsprachigen
Raum ist mit dem Begriff regelmäßiges Schikanieren, Drangsalieren oder
Benachteiligen am Arbeitsplatz gemeint. Es kann von Kollegen und von
Vorgesetzten ausgehen. Auch in der Schule wird Mobbing inzwischen als
ernsthaftes Problem betrachtet. Mobbing wird vor allem durch typische
Organisationsschwächen begünstigt wie Arbeitsorganisation ohne
Mitarbeiterbezug oder nichttransparente Abläufe und Entscheidungen.
Verstärkend sind Rahmenbedingungen, die zu einer hohen Belastung der
Beschäftigten führen und sich negativ auf Betriebsklima und
Zusammenarbeit auswirken. Rund elf Prozent aller Erwerbstätigen sind von
Mobbing betroffen. Sie leiden unter zahlreichen physischen und
psychischen Folgen wie Demotivation, starkem Misstrauen, Nervosität,
Ohnmachtsgefühle oder Angstzustände. Betroffene können sich wehren,
indem sie sich beispielsweise bei den zuständigen Stellen im Betrieb
beschweren und ihren Betriebs- oder Personalrat hinzuziehen. Weitere
Anlaufstellen sind Mobbingberatungsstellen, Selbsthilfegruppen,
spezialisierte Anwälte für Arbeitsrecht oder Psychotherapeuten.
Zahlreiche Fachbücher, Broschüren und Internetseiten geben Tipps zum
Vorgehen. Unter bestimmten Voraussetzungen haben Arbeitnehmer das Recht,
bei Mobbing die Arbeit zu verweigern. In einzelnen Fällen steht den
Betroffenen ein Anspruch auf Schmerzensgeld und Schadensersatz zu. |
N
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Neurologie
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Die Neurologie ist ein medizinisches
Fachgebiet, das sich mit dem Aufbau, der Funktion und den organischen
Erkrankungen des Nervensystems befasst. Ein Facharzt dieses
Spezialgebietes wird Neurologe genannt und ist auf die Erkennung und
Behandlung von Fehlfunktionen oder Funktionsausfällen des Gehirns. des
Rückenmarks, der Sinnesorgane, der Nerven und der Muskulatur
spezialisiert. Auch psychisch bedingte Lähmungen, Gefühlsstörungen und
Schmerzen gehören zu seinem Fachgebiet. Traditionellerweise wird die
Neurologie und das verwandte Fachgebiet der Psychiatrie unter dem
Begriff Nervenheilkunde zusammengefasst, zwischen den beiden
Teilgebieten gibt es einige Überschneidungen. |
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Neurosen
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Neurosen sind im Gegensatz zu Psychosen so
genannte reaktive Störungen. Das heißt, sie treten als Reaktion auf
zurückliegende Erfahrungen oder ein zurückliegendes Ereignis auf. Häufig
sind Konflikte aus früheren Lebensjahren unbewältigt geblieben und
hemmen die Entwicklung und Leistungsfähigkeit eines Menschen. Nicht
selten spielen Erziehungsschäden und erlerntes Fehlverhalten eine Rolle.
Die überwiegende Mehrheit der neurotischen Störungen äußert sich darin,
dass ein Mensch Anforderungen, Belastungen und Konflikte nur schwer
bewältigt, er leidet unter depressiven Stimmungen oder scheinbar
ungeklärten Ängsten. Sehr häufig vorkommende schwere Neurosen sind so
genannte Phobien: krankhafte Ängste vor bestimmten Dingen oder
Situationen wie geschlossene Räume oder Menschenansammlungen. Auch
Zwangshandlungen wie ständiges Händewaschen oder ständiges Kontrollieren
sowie sexuelle Störungen können Ausdruck von Neurosen sein, aber auch
auffallende, charakterliche Abweichungen und Suchtverhalten. Eng
verbunden mit Neurosen sind psychosomatische Störungen, die oft nur
schwer abgrenzbar sind. Neurosen werden immer mit einer Psychotherapie
behandelt, die meist tiefenpsychologisch oder verhaltenstherapeutisch
orientiert ist. |
O
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- |
- |
P
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Panikstörung
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Eine Panikstörung ist eine Angststörung, die
sich in anfallsartigen Angstattacken ohne erkennbaren Grund äußert. Die
Betroffenen leiden vor allem körperlich unter der Angstattacke: Sie
haben Atemschwierigkeiten, starkes Herzklopfen, Schmerzen,
Ohnmachtsgefühle, Engegefühle in der Brust, Erstickungs- und
Beklemmungsgefühle. Sie erleben die körperlichen Symptome so intensiv
und bedrohlich, dass sie sich immer weiter hineinsteigern. Viele
verwechseln die Angstattacke mit einem Herzinfarkt. Manche bekämpfen die
Symptome mit Beruhigungsmitteln, die kurzfristig zu einer Erleichterung
führen. Doch die Angsterkrankung bleibt dabei unverändert und nicht
selten entsteht so eine Medikamentenabhängigkeit. Eine Panikstörung wird
meist mit einer Psychotherapie behandelt, die den Patienten hilft, ihrem
Körper zu vertrauen und Angstsymptome nicht mit einer mit einer
körperlichen Erkrankung zu verwechseln. |
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Paranoia
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Eine Paranoia ist ein unerschütterliches
Wahnsystem, das meist als einziges Symptom einer krankhaften
Verarbeitung von Lebensereignissen auftritt. Der langsam sich
entwickelnde und lang andauernde Wahn kann die Folge einer anderen
Erkrankung wie Schizophrenie, Alzheimer-Krankheit oder eines Hirntumors
sein. Viele Betroffene leiden unter einem Verfolgungs-, Eifersuchts-
oder Größenwahn. Andere sind davon überzeugt, dass sie körperlich krank
sind oder ihr Körper deformiert sei, oder dass sie einen furchtbaren
Körpergeruch ausdünsten. |
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Persönlichkeitsstörungen
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Persönlichkeitsstörungen sind
Verhaltensmuster, die von einem situationsangemessenen Verhalten auf
charakteristische Weise abweichen. Sie werden oft nach typischen
Merkmalen unterteilt in Ausprägungen wie "Histrionische
Persönlichkeitsstörung" (Hysterie) oder "Borderline
Persönlichkeitsstörung" (Borderline - Störung), doch dabei gibt es
häufig Überschneidungen. Die Betroffenen sind oft übertrieben
empfindlich gegenüber Zurückweisung, sie sind sehr nachtragend und
misstrauisch. Häufig neigen sie dazu, Erlebtes zu verdrehen. Zum
Beispiel missdeuten sie neutrale oder freundliche Handlungen
anderer als feindlich oder verächtlich. Viele verdächtigen ihre Ehe-
oder Sexualpartner immer wieder der sexuellen Untreue. Menschen mit
einer paranoiden Persönlichkeitsstörung sind oft streitsüchtig und
beharren sehr auf eigenen Rechten. Sie neigen zu überhöhtem
Selbstwertgefühl und häufiger noch zu übertriebener Selbstbezogenheit. |
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Phobien
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Eine Phobie ist eine ausgeprägte, anhaltende
und unangemessene oder unbegründete Angst, die durch das Vorhandensein
oder die Erwartung von umschriebenen Objekten oder Situationen ausgelöst
wird. Häufige phobische Objekte oder Situationen sind Insekten,
Schlagen, Spinnen, enge Räume, Zahnarztbesuche, Prüfungen, das Fahrstuhl
fahren oder auch Menschenansammlungen. Als Folge einer Phobie werden die
Situationen oder Objekte meist gemieden, was den Handlungsspielraum und
die Lebensqualität deutlich einschränken kann. Bei der Behandlung
spezifischer Phobien sind verhaltenstherapeutische Techniken Mittel der
ersten Wahl, wie zum Beispiel die "Konfrontationstherapie", bei denen
erlernt wird, die Vermeidung aufzugeben und die angstvollen Situationen
gut zu bewältigen. Von großer Bedeutung bei der Angstbehandlung ist auch
das Erlernen von Entspannungsverfahren. Bei konsequenter Durchführung
kann häufig eine rasche und langfristige Symptomfreiheit oder deutliche
Reduktion erreicht werden. |
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Posttraumatische Belastungsstörung (PTSD)
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Eine posttraumatische Belastungsstörung ist
eine der möglichen Reaktionen auf ein psychisches Trauma wie Krieg,
Geiselnahme, eine Vergewaltigung oder einen Unfall. Abgekürzt wird die
posttraumatische Belastungsstörung auch PTSD genannt, abgeleitet von der
englischen Bezeichnung "Post Traumatic Stress Disorder".
Typische Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung sind so
genannte Intrusionen: Belastende Gedanken und Erinnerungen an das
Trauma, die sich aufdrängen, auch in Form von Bildern, Albträumen oder
Flashbacks (kurzzeitiges Wiedererleben). Nicht selten kommen
Erinnerungslücken hinzu, so genannte partielle Amnesien. Oft sind die
Betroffenenübererregt, was sich durch Schlafstörungen,
Schreckhaftigkeit, vermehrte Reizbarkeit und Konzentrationsstörungen
bemerkbar macht. Häufig vermeiden traumatisierte Personen Situationen,
die sie an das Trauma erinnern oder Erinnerungen auslösen können. Nicht
selten ziehen sich die Betroffenen zurück, leiden unter
Interessenverlust oder innerer Teilnahmslosigkeit. Für die Therapie
eines Patienten mit einer posttraumatischen Belastungsstörung sollte ein
Therapeut über besondere Kenntnisse und Behandlungsmethoden verfügen.
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Psychiatrie
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Die Psychiatrie ist ein Teilgebiet der
Medizin, das sich mit der Erkennung und Behandlung seelsicher
Erkrankungen und Störungen des Menschen befasst. Die Psychiatrie als
Wissenschaft entstand Anfang des 19. Jahrhunderts, der erste Lehrstuhl
wurde 1811 in Leipzig eingerichtet. Anfangs wurden vor allem psychische
Erkrankungen gesammelt und genau beschrieben, heute ist das Fachgebiet
deutlich breiter angelegt und sehr vielfältig. Besonders die
Möglichkeiten zur Behandlung der Krankheiten sind zahlreicher geworden.
Dazu trug vor allem seit Mitte des letzten Jahrhunderts die Entwicklung
von Medikamenten (Psychopharmaka) bei. Das psychologische Verständnis
der Krankheiten hat zudem stark zugenommen. Die Forschungen von Sidmund
Freud, der die Psychoanalyse (Psychotherapie) entwickelte, brachte viel
Licht in das Unbekannte psychischer Tiefen, so dass die Psychotherapie
inzwischen ein Standbein psychiatrischer Behandlung ist. Die praktische
Psychiatrie ist in mehrere Fachgebiete aufgeteilt: Die
Allgemeinpsychiatrie umfasst die Behandlung erwachsener Patienten mit
unterschiedlichen psychiatrischen Diagnosen, hinzu kommt die
Gerontopsychiatrie, die sich mit den psychischen Erkrankungen älterer
Menschen beschäftigt, und die Kinder- und Jugendpsychiatrie. Zudem gibt
es Spezialisierungen für die Therapie von Suchtkranken, für die
Rehabilitation und für die forensische Psychiatrie, die sich mit der
Behandlung psychisch kranker Straftäter befasst.
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Psychoedukation
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Psychoedukative Behandlungsansätze
vermitteln Patienten Hintergrundwissen über die Erkrankung und deren
Behandlung. So entwickeln die Betroffenen mehr Verständnis für ihre
eigenen Schwächen, Empfindlichkeiten und Erfordernisse. Sie lernen, wie
sie ihre Selbstheilungskräfte stärken und fördern können. |
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Psychologie
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Psychologie ist eine Wissenschaft, die das
Erleben und Verhalten des Menschen erfasst und erforscht. Sie
beschäftigt sich mit dem Innenleben des Menschen, das heißt mit seinem
Selbsterleben und dem damit in Zusammenhang stehenden Tun und Reagieren.
Die Psychologie ist eine bereichsübergreifende Wissenschaft, die sich
nicht allein den Geisteswissenschaften, Sozialwissenschaften oder
Naturwissenschaften zuordnen lässt. |
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Psychopharmaka
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Psychopharmaka sind Medikamente, die das
Verhalten und das Erleben eines Menschen beeinflussen, auch seine
Gefühle und seine Wahrnehmungen. In Deutschland werden jährlich für 1,5
Milliarden Euro Arzneimittel gegen psychische Krankheiten verordnet. Die
medikamentöse Behandlung von psychisch Kranken ist noch lange nicht
möglich. Seit 1952 gibt es Medikamente zur Behandlung von Psychosen.
Psychopharmaka stoßen oft auf Ablehnung. Das ist vor allem auf den
Missbrauch der Medikamente zurückzuführen, zum Beispiel in der
Drogenszene, oder auf nicht-therapeutische Anwendungen, die den
Arzneimitteln den Ruf einer "chemischen Keule" einbrachten. Bei der
Behandlung psychischer Erkrankungen profitieren viele schwere Kranke von
den Psychopharmaka. Sie ermöglichen eine viel menschlichere Behandlung
der Betroffenen. Psychopharmaka werden entsprechend ihrer Wirkung in
vier Klassen unterteilt. Tranquilizer
sind Beruhigungsmittel wie beispielsweise Benzodiazepine, sie wirken
angstlösend und beruhigend. Sogenannte Hypnotika
sind Schlafmittel, die das Einschlafen und Durchschlafen fördern. Sowohl
Tranquilizer als auch Hypnotika können abhängig machen.
Neuroleptika werden gegen starke Erregung
und Anspannung eingesetzt, aber auch gegen Halluzinationen und Wahn zum
Beispiel bei Schizophrenie. Thymoleptika
sind antidepressive Medikamente, die den Antrieb steigern,
stimmungsaufhellend und angstlösend wirken. Sie werden vor allem bei
Depressionen verordnet.
Thymoleptika
- Antidepressiva
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Psychosen
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Psychosen
sind schwere, akute und chronische psychische Erkrankungen. In deren
Verlauf kommt es zu auffälligen und unbegreiflichen Störungen, die von
den Betroffenen oft nicht als krankhaft empfunden werden. Symptome einer
Psychose können zum Beispiel Halluzinationen und Wahnideen, aber auch
schwere Beeinträchtigungen der Gefühle und des Denkens sein. In der
Medizin wird zwischen endogenen und exogenen Psychosen unterschieden.
Bei endogenen Psychosen gibt es keine bisher nachweisbaren klaren
körperlichen Ursachen für die gestörte Hirnfunktion. Endogene Psychosen
sind zum Beispiel die Schizophrenie, die manisch-depressive Erkrankung
(Manie) und bestimmte Formen der Depression.
Bei manchen psychischen Erkrankungen gibt es Symptome, die im
Erscheinungsbild den Psychosen ähneln, aber ganz anders verlaufen, wie
zum Beispiel das kurzzeitige Wiedererleben (Flashback) eines
traumatischen Ereignisses bei den posttraumatischen Belastungsstörungen.
Exogene Psychosen können durch eine Verletzung oder Beeinträchtigung des
Gehirns entstehen, durch Hirntumore, Stoffwechselstörungen oder auch
Vergiftungen. Die häufigste Ursache einer exogenen Psychose sind
Gehirnschäden durch Alkoholmissbrauch (Delir). Die Behandlung der
Psychosen erfolgt überwiegend mit Medikamenten (Psychopharmaka), aber
auch mit psychotherapeutischen Verfahren. |
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Psychosomatik
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Die
Psychosomatik oder Psychosomatische Medizin ist ein Teilgebiet der
Medizin, das sich mit der Wechselwirkung zwischen seelischen,
körperlichen und sozialen Vorgängen befasst. Die Bezeichnung ist
abgeleitet aus den griechischen Worten Psyche für Atem oder Seele und
Soma für Körper. In Fachkliniken werden unter anderem psychosomatische
Krankheiten wie chronische Kopfschmerzen, Herzbeschwerden ohne
körperliche Ursachen, Magen - Darm - Erkrankungen oder Formen von
Bluthochdruck behandelt. Je nach Krankheitsbild wird die körperliche
Erkrankung der Patienten medizinisch behandelt und die psychischen
Wechselwirkungen vor allem durch eine Psychotherapie. |
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Psychotherapie
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Psychotherapie ist eine Sammelbegriff
für verschiedene Formen der Behandlung von seelischen Störungen. Eine
Psychotherapie basiert auf dem Gespräch zwischen Patient und Therapeut,
für das eine vertrauensvolle Beziehung notwendig ist. Diese Beziehung
wird meist zum wichtigsten Mittel bei der Behandlung der psychischen
Krankheit oder der Probleme eines Patienten.
Die vor rund hundert Jahren von Sigmund Freud begründete Psychoanalyse
ist die Urform vieler Therapien. Sie gehört bis heute zu den bedeutenden
Heilverfahren seelischer Krankheiten. Später hat sich eine Vielzahl von
Psychotherapieansätzen und -methoden entwickelt, die zum Teil kurzlebig
waren. Die inzwischen etablierten Psychotherapieformen unterscheiden
sich hinsichtlich ihrer Techniken wie auch ihre Anwendungsbereiche. Zu
den häufig angewandten Psychotherapiearten gehören die
tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, die
Gesprächspsychotherapie, die Verhaltenstherapie, verschiedene
körperorientierte Psychotherapieformen, die Familientherapie mit
systemischem Ansatz, das Psychodrama (Rollenspiel in Gruppen), die
Hypnotherapie (Weiterentwicklung der Hypnose) sowie therapeutische
Ansätze, die Musik und Kunst als Medium verwenden. Die therapeutische
Behandlung kann sowohl mit Einzelpersonen als auch in einer Gruppe
stattfinden. |
Q
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- |
- |
R
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Rehabilitation
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Eine
Rehabilitation unterstützt einen Menschen bei der Widereingliederung in
sein Berufs- und Privatleben nach körperlicher oder psychischer
Krankheit. Soweit möglich werden Einschränkungen schon während der
Behandlung im Krankenhaus mithilfe eines Trainings ausgeglichen, das die
vorhandenen Fähigkeiten eines Patienten unterstützt. Auch die richtige
Auswahl von Wohnung und Arbeitsplatz fördert die Wiedereingliederung.
Die Rehabilitation ermöglicht es den Betroffenen, nach einer psychischen
Krankheit in ein möglichst befriedigendes Leben zurückzukehren.
Für die Rehabilitation gibt es besondere Einrichtungen der
Sozialpsychiatrie. So können zum Beispiel in Tageskliniken psychisch
Kranke tagsüber vollständig versorgt und behandelt werden, trotzdem
verlieren sie nicht den Kontakt zur Familie oder zur Wohngemeinschaft.
Nachtkliniken nehmen Patienten auf, die weiterhin berufstätig sind, aber
ohne tägliche Betreuung nicht auskommen oder nicht in ihrer Wohnung
leben können. Auch in beschützten Werkstätten, Patientenclubs,
Patientenwohnheimen werden Betroffene in ihrem weiteren Leben
unterstützt. Es gibt Wohngemeinschaften für psychisch Kranke, die hier
täglich betreut werden. Psychiatrische Krankenhäuser bieten
Arbeitstherapie und spezielle Rehabilitations-maßnahmen an, die
Langzeitpatienten auf ihre Rückkehr in den Alltag vorbereiten. Dort
trainieren sie beispielsweise alltägliche Fertigkeiten wie Kochen und
Haushaltsführung. |
S
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Schizophrenie
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Die
Schizophrenie gehört zu den Psychosen und ist eine der häufigsten
Erkrankungen, die in psychiatrischen Kliniken behandelt werden. Ungefähr
ein Prozent der Bevölkerung leidet im Laufe des Lebens an einer
Schizophrenie. Von 100.000 Menschen erkranken jedes Jahr etwa 150 neu
daran. Charakteristisch für eine Schizophrenie sind Halluzinationen und
Wahnbildungen, außerdem kommt es zu Störungen des Denkens und der
Sprache. Auch die Gefühle werden von der Krankheit beeinträchtigt: Die
Betroffenen werden von Ängsten oder Depressionen überwältigt, oder sie
empfinden Heiterkeit in Situationen, in denen andere Menschen eher
traurig sind. Eine Schizophrenie betrifft die gesamte Person im
Denken, Fühlen und Handeln. Die Behandlung erfolgt in der Regel im
Krankenhaus. Rund 30 Prozent der Erkrankten werden wieder völlig gesund.
Nicht selten sind Aufenthalte von mehreren Monaten notwendig, manchmal -
mit Unterbrechungen - auch Jahre. Die Behandlung der Krankheit hat sich
durch neue Medikamente (Antipsychotika) in den letzten Jahrzehnten
entscheidend verbessert: Die quälenden Gedanken und Gefühle können den
Patienten oft genommen werden. Daneben ist eine Psychotherapie und auch
der individuelle Kontakt zum Pflegepersonal (Bezugsperson) unerlässlich.
Eine intensive Betreuung des Patienten ist in allen
Lebensbereichen notwendig. Insbesondere die Rehabilitation soll nach dem
Abklingen der akuten Symptome für die Wiedereingliederung in Familie und
Beruf sorgen. |
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Selbsttötung/ Suizid
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Jedes Jahr nehmen sich in Deutschland 14.000
Menschen das Leben. Die Tendenz steigt mit dem Lebensalter, außerdem
nehmen sich mehr Männer als Frauen das Leben. Die Selbsttötung,
medizinisch Suizid genannt, wird im Volksmund wenig treffend als
Selbstmord bezeichnet.
Zehnmal häufiger kommt es zu Suizidversuchen, die von Frauen doppelt so
häufig unternommen werden wie von Männern. Der Suizidversuch eines
Menschen, also eine nicht erfolgreiche Selbsttötung, ist oft der Grund
für einen Aufenthalt in einem psychiatrischen Krankenhaus. Manchmal
müssen die Betreffenden gegen ihren Willen eingewiesen werden
(Zwangsmaßnahme), um ihr Leben zu schützen. Auch während der Behandlung
im Krankenhaus kann es geschehen, dass ein Mensch, der zum Beispiel an
einer Depression leidet, in eine schwere Krise gerät und sein Leben in
Frage stellt. Gerade dann muss er bei Ärzten, Therapeuten und
Pflegepersonal Verständnis und Unterstützung finden. In dieser Situation
ist die Bezugsperson ein wichtiger Begleiter in einer hoffnungslos
erscheinenden Lebensphase. |
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Stalking
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Der Begriff "Stalking"
kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie anpirschen, jagen. Im
übertragenen Sinne ist damit die wiederholte Verfolgung, Belästigung
oder Bedrohung einer Person gemeint, deren physische oder psychische
Gesundheit dadurch bedroht oder geschädigt werden kann. Dabei spielt es
keine Rolle, welche Motive dahinter stecken, häufig sind es Liebe,
Eifersucht, Neugier oder Hass. Jeder Mensch kann Opfer von Stalking
werden. Besonders häufig sind jedoch Personen betroffen, die eine
Beziehung oder eine Ehe beendet oder einen Beziehungswunsch
zurückgewiesen haben. Ein durchschnittlicher Stalkingfall dauert etwa
zwei Jahre. Die Stalker belästigen ihre Opfer zum Beispiel durch häufige
Telefonanrufe zu jeder Tages- und Nachzeit, Briefe oder E - Mails,
Verfolgen oder Eindringen in die Wohnung. Ein Großteil der Opfer leidet
unter gesundheitlichen Problemen wie Unruhe, Kopfschmerzen,
Angstsymptomen, Schlafstörungen, Magenbeschwerden oder depressive
Verstimmungen. Vor allem Opfer, die auch körperlich bedroht werden,
leiden häufig unter krankhaften Verhaltensmustern wie
Vermeidungsverhalten oder Abkapselung. In seltenen Fällen kommt es zu
einer posttraumatischen Belastungsstörung.
Stalking ist strafrechtlich schwer zu fassen. Jedoch können einzelne
Handlungen strafrechtlich relevant sein. Im Bundestag wurde im Mai 2006
ein Gesetzentwurf zum Schutz vor hartnäckigen Nachstellungen und
Belästigungen diskutiert. |
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Störung im Sexualverhalten
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Störungen im Sexualverhalten können zum
einen auf sexuelle Funktions-störungen zurückgehen wie Potenzprobleme
oder vermindertes Lustempfinden, die das sexuelle Erleben und Verhalten
eines Menschen beeinträchtigen. Zum anderen gehen sie auf Störungen der
Geschlechtsidentität zurück wie Transsexualismus und Transvestitismus
sowie Störungen der Sexualpräferenz. Dazu zählen zum Beispiel
Fetischismus, also der Gebrauch von Gegenständen als Stimuli für
sexuelle Erregung und Befriedigung; außerdem die Pädophilie, das heißt
die sexuelle Präferenz von Kindern; Voyeurismus, der Drang, anderen
Menschen bei sexuellen Aktivitäten oder Intimitäten zuzusehen zur
eigenen sexuellen Erregung; Exhibitionismus, das heißt die Neigung, die
Genitalien vor meist gegengeschlechtlichen Fremden in der Öffentlichkeit
zu entblößen, ohne näheren Kontakt zu wünschen; Sodomie, das heißt
Geschlechtsverkehr mit Tieren, sowie Sadomasochismus, die sexuelle
Erregung durch Zufügen oder Erleiden von Schmerzen und Demütigungen.
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Sucht
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Suchtkrankheiten sind seelische Störungen und gehören zu den wichtigsten
gesundheitspolitischen Problemen unserer Zeit. Hierbei tritt am
häufigsten der Alkoholismus mit 60 bis 70 Prozent auf, gefolgt von
Drogenabhängigkeit mit rund 20 Prozent und der Medikamentensucht mit 15
bis 20 Prozent. Die Sucht
entwickelt sich oft aus einem Zusammenspiel
von Wirkung der Droge, persönlicher Labilität und Umwelteinflüssen. Sie
ist gekennzeichnet durch das unwiderstehliche Verlangen nach weiterer
Einnahme der betreffenden Droge (psychische Abhängigkeit) sowie
Toleranzsteigerung und Abstinenzerscheinungen (körperliche
Abhängigkeit). In der Medizin wird unterschieden zwischen
stoffgebundenen Suchterkrankungen, bei denen die Süchtigen von einem
bestimmten Stoff wie Alkohol oder Medikamenten abhängig sind, und
stoffungebundenen Suchterkrankungen. Bei diesen hat ein Mensch den
Drang, eine bestimmte Tätigkeit auszuüben. So kann beispielsweise die
Spielsucht an Glücksspielautomaten, Arbeitssucht oder süchtiges Stehlen
(Kleptomanie) krankhafte Ausmaße annehmen und behandlungsbedürftig
werden. Während bei der Abhängigkeit von Suchtmitteln die Therapie
häufig auch eine medizinische Betreuung erfordert (Delir, Entziehung),
werden stoffungebundene Suchtkrankheiten fast ausschließlich
psychotherapeutisch behandelt zum Beispiel mit einer Verhaltenstherapie. |
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Supervision
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Die
Behandlung und Betreuung von psychisch kranken Menschen kann für die
Therapeuten und das Pflegepersonal sehr belastend sein. Bei einer
Supervision arbeiten sie diese Belastung mit einem methodisch geschulten
Berater auf. Dabei spüren sie, dass sie mit dem Gefühl der Überforderung
nicht allein gelassen werden. Es kann zum Beispiel vorkommen, dass ein
Patient andere Menschen manipuliert und hinters Licht führt. Eine
Supervision trägt dazu bei, solche Manipulationen zu erkennen. Der
Berater oder Supervisor arbeitet in der Regel nicht in der Einrichtung,
sondern wirft den Blick als Außenstehender auf die Situation. |
T
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Therapien
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Die Therapie
(griechisch für "Dienst") bezeichnet in der Medizin die Maßnahmen zur
Behandlung von Krankheiten und Verletzungen. Ziel des Therapeuten ist
die Heilung, die Beseitigung oder Linderung der Symptome und die
Wiederherstellung der körperlichen oder psychischen Funktionen. Das
Spektrum der therapeutischen Maßnahmen in der Psychiatrie ist sehr
vielfältig. Neben Psychopharmaka und Psychotherapie gibt es zahlreiche
Möglichkeiten, um seelisch kranken Menschen zu helfen: Musik-, Kunst-
und Gestaltungstherapie, Beschäftigung- und Arbeitstherapie,
Gedächtnis-, Selbstsicherheits-, Entspannungs- und Autogenes Training,
Sozial- und Kochtraining; Milieutherapie, psychosoziale Betreuung;
Krankengymnastik, Bewegungs-, Sport-, Atem- und Sprach- sowie
physikalische Therapie; Lichttherapie, Schlafentzug und vieles mehr.
Auch die Seelsorge hat einen festen Platz in der Begleitung psychisch
Kranker. Angehörigengruppen vervollständigen das Angebot. Jede Therapie
ist genau auf den einzelnen Patienten zugeschnitten, sie ist individuell
und orientiert sich immer wieder neu am Krankheitsverlauf. An der
Therapie beteiligt sind Pflegekräfte, Ärzte, Psychologen und
spezialisierte Therapeuten. |
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Transkulturelle Psychiatrie
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Das Erleben
und das Verständnis von Krankheit ist in verschiedenen Kulturkreisen oft
deutlich unterschiedlich ausgeprägt. Diese Unterschiede können, neben
den sprachlichen Schwierigkeiten, insbesondere bei psychiatrischen und
psychosomatischen Erkrankungen eine sinnvolle Therapie erschweren oder
sogar gänzlich verhindern.
Aus diesem Grund versucht die Transkulturelle Psychiatrie /
Psychotherapie eine an den spezifischen Bedürfnissen von Patienten mit
Zuwanderungserfahrungen orientierte Therapie zu verwirklichen. Dies
geschieht zum Beispiel durch den Einsatz von muttersprachlichen
Therapeuten und Dolmetschern, durch muttersprachliche Infobroschüren und
Materialien, spezifische Gruppenangebote sowie die Berücksichtigung
kulturell geprägter Vorstellungen von Krankheit und die Reflektion
eigener Vorurteile auf Seiten des therapeutischen Teams. |
U
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V
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Verrücktheit
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Die Bezeichnung "Verrücktheit" war im 19.
Jahrhundert weit verbreitet für psychische Krankheiten, die heute als
Schizophrenie, Manie oder Depression bekannt sind (Psychosen). Im
Volksmund konnte sich die Umschreibung "verrückt sein" fälschlicherweise
auf nahezu alle Formen von psychischen Erkrankungen oder Auffälligkeiten
ausdehnen, bedeutet sie doch, dass Betroffene aus "unserer Wirklichkeit
abgerückt" erscheinen. Zum Teil ist bis heute die Ansicht verbreitet,
psychische Leiden seien unehrenhaft, was sich in dem Ausspruch "Ich bin
doch nicht verrückt...!" widerspiegelt. Früher wurden manchmal sogar
geistig behinderte Menschen als "verrückt" bezeichnet. Dabei leiden sie
nicht an einer psychischen Krankheit. Sie haben meist eine bleibende
Hirnschädigung oder eine Hirnfehlfunktion und damit eine Behinderung,
wie es zum Beispiel auch angeborene Blindheit oder körperliche
Missbildungen sind. |
W
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Wahn
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Der Wahn ist eine inhaltliche Denkstörung,
eine krankhafte Fehleinschätzung der Realität, die für Außenstehende wie
der Familie oder den Arzt nicht begreiflich ist. Diese wahnhaften
Überzeugungen lassen sich durch vernünftige Argumente nicht ändern. So
kann sich der Wahnkranke zum Beispiel von anderen Personen bedroht oder
negativ beeinflusst fühlen. Er kann der festen Überzeugung sein, völlig
zu verarmen oder an allem Unglück der Welt Schuld zu haben. Auch der
Glaube, eine ganz besondere Person zu sein zum Beispiel ein Welterlöser,
ist eine Wahnidee. Patienten, die an einer Schizophrenie oder einer
Depression erkrankt sind, leiden häufig unter Wahnideen. Außerhalb der
Wahngedanken muss das logische Denkvermögen nicht beeinträchtigt sein. |
X
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Z
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Zwangsmaßnahmen
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Zwangsmaßnahmen gegen psychisch Kranke, die
sich selbst oder andere gefährden, werden im Unterbringungsgesetz (UBG)
geregelt. Das UBG dient dem Schutz der Persönlichkeitsrechte der
Patienten, die mit einer Behandlung nicht einverstanden sind. Etwa vier
bis fünf Prozent der Patienten in einem psychiatrischen Krankenhaus
werden aufgrund akuter Selbst- oder Fremdgefährdung in ein
psychiatrisches Krankenhaus zwangseingewiesen, manchmal ist sogar die
Hilfe der Polizei nötig. Nur mit richterlicher Genehmigung kann ein
Patient gegen seinen Willen im psychiatrischen Krankenhaus behandelt
werden. Regelmäßig wird von einem Gericht geprüft, ob die
Zwangsunterbringung noch immer notwendig und angemessen ist. Auch andere
Maßnahmen gegen den erkennbaren Willen des Patienten sind manchmal trotz
intensiver Betreuung und Zuwendung nicht zu vermeiden. Dazu gehört die
Fixierung, das heißt die Ruhigstellung zum Beispiel durch Festschnallen,
und die Nahrungszufuhr gegen den Willen eines Betroffenen. Auch die
fürsorgliche Zurückhaltung ist eine Zwangsmaßnahme, wenn der Arzt
entscheidet, dass ein Patient zur eigenen Sicherheit weiterhin im
psychiatrischen Krankenhaus bleiben soll. |
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Grundlage für Glossar: |
Broschüre: ABC der Psychologie des Klinikum Schloss Winnenden |
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